Kontext:
Die stille Gesellschaft bietet die Möglichkeit der Beteiligung an einer Unternehmung und stellt damit eine Form der Unternehmensfinanzierung dar. Aufgrund der steuerlichen Besonderheiten einer typischen oder atypischen Gesellschaft eröffnen sich unterschiedliche steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten im Ertrag- bzw. Erbschaft- und Schenkungsteuerrecht.
Inhalt:
Das Handbuch Stille Gesellschaft im Steuerrecht ist in fünf Kapitel gegliedert. Nach einem einleitenden ersten Kapitel zur Bedeutung und Wesen der stillen Gesellschaft, insbesondere mit der Abgrenzung zur steuerlichen Mitunternehmerschaft, wird die Gründung der stillen Gesellschaft dargestellt. Die zivilrechtlichen Erfordernisse, die steuerliche Anerkennung mit der Steuerbilanz als Gewinnverteilungsgrundlage sowie die Besonderheiten aus vertraglichen Beziehungen mit Gesellschaftern sowie Angehörigen oder die Umwandlung aus einem bestehenden Mitunternehmeranteil heraus stehen im Fokus dieses zweiten Kapitels. Insbesondere die steuerliche Angemessenheit der Gewinnverteilung wird anhand der einschlägigen Rechtsprechung sowie Verwaltungsauffassung erläutert. Kapitel drei zur laufenden Besteuerung der stillen Gesellschaft stellt den Schwerpunkt der Ausführungen dar. In einzelnen Abschnitten werden die Aspekte der Einkommensteuer, der Kapitalertragsteuer, der Körperschaftsteuer (GmbH & Still), der Gewerbesteuer, der Umsatzsteuer, des Bewertungsrechts, der Erbschaft- und Schenkungsteuer sowie der Grunderwerbsteuer herausgearbeitet. Ausführungen zur Bewertung von Einlagen, zur steuerlichen Behandlung von Verlusten, zur umsatzsteuerlichen Unternehmereigenschaft sowie Hinweise zur schenkungsteuerlichen Relevanz unverhältnismäßiger Gewinnverteilungsabreden werden dabei vertieft. Im Zentrum der Ausführungen steht dabei die Abgrenzung zwischen einer typischen und atypischen (mitunternehmerischen) stillen Gesellschaft. Kapitel vier ist besonderen Einzelfragen gewidmet: Die Bilanzierung einer stillen Beteiligung sowie die buchhalterische Erfassung von Erträgen einer stillen Beteiligung, die Unterbeteiligung an einer stillen Beteiligung, grenzüberschreitende Fragen unter Beachtung von Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) sowie dem Außensteuergesetz (AStG), die Beteiligung von Arbeitnehmern als stille Gesellschafter nach dem Vermögensbeteiligungsgesetz, Aspekte des steuerlichen Verfahrensrechts. Kapitel fünf ist der Auflösung der stillen Gesellschaft, unter anderem im Insolvenzfall sowie durch Umwandlung in einen Gesellschaftsanteil, gewidmet. Der Anhang enthält einen typisierten Jahresabschluss einer stillen Gesellschaft sowie einen Mustervertrag zur Errichtung einer typischen stillen Gesellschaft.
Empfehlung:
Das Handbuch Stille Gesellschaft im Steuerrecht von Fleischer/Thierfeld ist bereits in neunter aktualisierter Auflage erschienen und deckt die gesamte Breite der steuerlichen Fragestellungen im Zusammenhang mit einer stillen Gesellschaft ab. Weitreichende Änderungen durch das Unternehmensteuerreformgesetz 2008 zur Einführung der Abgeltungsteuer haben zahlreiche Fragen aufgeworfen, die hier besprochen werden. Das kompakte Handbuch empfiehlt sich dem Steuerpraktiker als ein Einstieg in die vielfältigen insbesondere steuerlichen Besonderheiten, die eine stille Gesellschaft mit sich bringt.
Stille Gesellschaft im Steuerrecht
Fleischer, Thierfeld
Hardcover, 212 Seiten
9. Auflage, erschienen 2016 im Erich Fleischer Verlag, Achim bei Bremen
ISBN: 978-3-8168-4039-8