Kontext:
Die steuerliche Überleitungsrechnung (sog. Tax Reconciliation) leitet über vom theoretischen auf den tatsächlichen Steuersatz eines Unternehmens. Aus der Überleitung können die Treiber der Konzernsteuerquote ermittelt werden. Die Konzernsteuerquote wird regelmäßig von Analysten und Investoren zur Bewertung bzw. als Entscheidungsgrundlage herangezogen.
Inhalt:
Die Dissertation von Schlarmann entstand am Lehrstuhl für Betriebliche Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung der Universtität Bremen unter der akademischen Verantwortung von Prof. Dr. Franz Jürgen Marx. Die Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert, wobei nach einer Einführung in die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit, dem Gang der Untersuchung sowie der Darstellung der Forschungsschwerpunkte in Kapitel zwei eine Bestandsaufnahme der steuerlichen Angaben im Konzernabschluss erfolgt. Es geht dabei um die Regelung IAS 12 sowie dem Ansatz, der Bewertung und dem Ausweis von tatsächlichen und latenten Ertragsteuern. Die Ermittlung der sog. Inside Basis Differences über die Handelsbilanz II sowie die bei der Konsolidierung der IFRS Einzelabschlüsse entstehenden sog. Outside Basis Differences sind bereits an dieser Stelle angesprochen. Die nachfolgenden Kapitel widmen sich der Analyse der steuerlichen Angaben im Konzernabschluss einschließlich der Einschätzugn der steuerlichen Planung aus Gesellschafts- sowie Gesellschaftersicht. Im Rahmen einer normativen Analyse wird die Rechnungslegung anhand ökonomischer Theorien gewürdigt. Die Anforderungen der IFRS an den Jahresabschluss, konkret an die Überleitungsrechnung sowie die Erläuterungen zur Konzernsteuerquote, werden in einem Exkurs anhand einer empirischen Untersuchung belegt. Die empirische Studie vergleicht die Angaben von 78 im DAX-100-International gelisteten Unternehmen über einen Zeitraum von fünf Jahren. Das vierte Kapitel endet mit einem Zwischenfazit zur ökonomischen Implikation der duchgeführten normativen Analyse. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wird der Gestaltungsrahmen zur Bewertung der Konzernsteuerquote anhand der Informationen aus der Überleitungsrechnung aufgezeigt. Es geht dabei insbesondere um die Bewertung der Informationen sowie um die Systematisierung der wesentlichen Überleitungsposten. In einer Schlussbetrachtung werden die wesentlichen Ergebnisse zusammengefasst sowie ein Ausblick gegeben.
Empfehlung:
Die in der Reihe Schriften zum Steuer-, Rechnungs- und Prüfungswesen erschienene Dissertation behandelt ein im Rahmen der steuerlichen Konzernrechnungslegung viel beachtetes Thema. Die Ausführungen von Schlarmann werden dem hohen wissenschaftlichen Anspruch gerecht und sind gleichwohl für die Praxis eine gelungene Hilfestellung. Besonders gefallen die zahlreichen Abbildungen, die der Vorbereitung zur internen und externen Unternehmenskommunikation dienen können.
Steuerliche Überleitungsrechnung und Konzernsteuerquote in der ökonomischen Analyse
Schlarmann
Softcover, 398 Seiten
Dissertation, erschienen 2011 im Nomos Verlag, Baden-Baden
ISBN: 978-3-8329-6900-4