Kontext:
Die latenten Steuern haben durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) für den handelsrechtlichen Einzelabschluss an Bedeutung gewonnen. Eine besondere Bedeutung haben die latenten Steuern für Unternehmenszusammenschlüsse. Die Wirkung im Einzelabschluss hängt maßgeblich von der Rechtsformen der beteiligten Unternehmen, von der steuerlichen Situation (Gewinn- oder Verlustfall) sowie von der Ausgestaltung des Zusammenschlusses als Asset- oder Share-Deal ab.
Inhalt:
Die Dissertation von Schwäbe ist als externe Promotion bei Prof. Dr. Michael Wehrheim an der Justus-Liebig-Universität Gießen entstanden und in der Reihe Europäische Hochschulschriften veröffentlicht. Nach einer Einführung in die Problemstellung, die Zielsetzung der Arbeit sowie den Gang der Untersuchung werden in Kapitel zwei die Bedeutung des Maßgeblichkeitsgrundsatzes, die Auswirkung der Aufgabe des Grundsatzes der umgekehrten Maßgeblichkeit sowie die Besonderheiten im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüsse nach dem Umwandlungssteuergesetz erläutert. Die latenten Steuerpositionen im Einzelabschluss stehen aufgrund der zunehmenden Bewertungsunterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz immer mehr im Fokus. Schwäbe zeigt mit Kapitel drei die Vorschriften zum Ansatz, zur Bewertung sowie zum Ausweis von Steuerpositionen im Einzelabschluss nach BilMoG auf. Insbesondere dargestellt sind Saldierungsfragen, die Bewertung von steuerlichen Verlustvorträgen sowie die Erläuterungen im Anhang des handelsrechtlichen Jahresabschlusses. Kapitel vier bestimmt die Parameter, anhand derer die Bewertung unterschiedlicher Umwandlungsvorgänge beurteilt werden können. Auf dieser Grundlage entstand ein Berechnungsmodell, das die steuerlichen Wirkungen anhand von insgesamt acht Fällen untersucht. Den Grundfall bildet der Zusammenschluss von Kapitalgesellschaften durch einen Asset- sowie Share-Deal, jeweils unter Berücksichtigung von Gewinn- und Verlustsituationen. Weiter Fälle sind der Zusammenschluss einer Kapital- mit einer Personengesellschaft, einer Personen- mit einer Kapitalgesellschaft sowie von zwei Personengesellschaften. Die jeweiligen Zwischenergebnisse sind unmittelbar im fünften Kapitel aufgezeigt. Im sechsten Kapitel erfolgt die Auswertung und Analyse sämtlicher Ergebnisse. Hieraus wird eine Vorteilhaftigkeitsreihenfolge der unterschiedlichen Gestaltungsalternativen abgeleitet. Die Ergebnisse der Arbeit sind in acht Thesen zusammengefasst.
Empfehlung:
Die Dissertation Latente Steuern bei Unternehmenszusammenschlüssen stellt die Auswirkungen aller beteiligten Rechtsträger auf Einzelabschlussebene ausführlich dar. Hilfreich sind die über 100 Abbildungen und Tabellen, die die theoretischen Ausführungen anhand beispielhafter Bilanzen erläutern sowie die Kernaussagen übersichtlich darstellen. Das Literaturverzeichnis enthält zahlreiche weiterführende Quellen.
Latente Steuern bei Unternehmenszusammenschlüssen
unter Beteiligung von Kapital- und Personengesellschaften im Einzelabschluss nach HGB
Eine vergleichende Analyse von Asset Deal und Share Deal
Swäbe
Softcover, 257 Seiten
Dissertation, erschienen 2012 im Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-631-63654-1