Kontext:
China entwickelt sich Jahr für Jahr als Marktwirtschaft mit aufstrebendem Unternehmertum und einer wachsenden Mittelschicht weiter, ohne dabei vom Kommunismus in Gänze abzurücken. War China noch vor wenigen Dekaden eine Agrargesellschaft, so steht die Volksrepublik heute davor die bedeutendste Volkswirtschaft zu sein. Dieser Prozess wirft Fragen auf, wie der Wandel überhaupt ermöglicht wurde und wie die Chancen für eine Entwicklung hin zu einer Wissensgesellschaft stehen.
Inhalt:
Das Werk Chinas Kapitalismus – Weg ohne Plan und Zukunft? von Ronald Coase und Ning Wang ist in sechs Kapitel gegliedert. Ausgehend von der Lage Chinas bei Maos Tod im Jahr 1976 im ersten Kapitel wird der Wandel (Kapitel zwei) beschrieben, der am Anfang der Reformen hin zu einer Marktwirtschaft stand. Einzelne politische Ereignisse der Jahre, das besondere Verhältnis zur kommunistischen Partei der UDSSR sowie die Kulturrevolution oder der Große Sprung nach vorn werden in diesem Zusammenhang insbesondere auch in Kapitel drei – wie Chinas Marktreform begann – erläutert.
Als wie ein Vogel im Käfig wird die Marktwirtschaft im Sozialismus bezeichnet: Die 1980er Jahre brachten einem kleineren aber stetig wachsendem Anteil der Bevölkerung Wohlstand. Begleitend werden die Entkollektivierung der Landwirtschaft sowie die nur bedingt erfolgreichen Unternehmensreformen unter Deng Xiaoping beschrieben.
Der Wandel hin zu einem kapitalistischen System in den 1990er Jahren mit den Problemen aus einer starkt angestiegenden Inflation bei gleichzeitiger Eröffnung der ersten Börse in Shanghai steht im Fokus des fünften Kapitels. Diese Effekte hatten die starke Reduktion der Anzahl der Staatsbetriebe oder etwa die schnelle Verbreitung von Fertigungs-Knowhow zur Folge. Mit dem sechsten Kapitel wird beschrieben was unter der Überschrift vom Kapitalismus zu Kapitalismen zu verstehen ist.
Der Anhang enthält ergänzende Anmerkungen, auf die in einzelnen Textpassagen verwiesen wird sowie ein Literatur- und Stichwortverzeichnis.
Empfehlung:
Das Werk Chinas Kapitalismus – Weg ohne Plan und Zukunft? analysiert das Thema auf einer breiten Datenbasis. Die Informationen wurden in Gesprächen mit Zeitzeugen sowie einer Vielzahl lokaler Quellen gesammelt. Mit diesen zahlreichen Fakten unterlegt wird der Weg Chinas seit den 1960er Jahren auf plausible und anschauliche Weise dargestellt. Die Autoren haben dabei auch ein für interessierte Leser ohne besonderen fachlichen Hintergrund lesenswertes Buch geschaffen.
Chinas Kapitalismus
Weg ohne Plan und Zukunft?
Coase, Wang
Hardcover, 301 Seiten
1. Auflage, erschienen 2013 im Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart
ISBN: 978-3-7910-3266-5
