Kontext:
Das deutsche Außensteuerrecht enthält wichtige Sondervorschriften des deutschen Ertrags- sowie Erbschaftsteuerrechts, die aus der Sicht des deutschen Gesetzgebers die Besteuerung ausländischer Einkünfte bzw. Vermögen regeln oder insbesondere der Verlagerung von Gewinnen ins niedrig besteuerte Ausland vermeiden sollen. Es sind dabei die vorgesehene Durchbrechung der Abschirmwirkung ausländischer Kapitalgesellschaften oder die Besteuerung von Funktionsverlagerungen, die immer wieder zu Streitigkeiten zwischen der Finanzverwaltung und den Steuerpflichtigen führen. In besonderem Maße gilt dies für internationale Leistungs- und Lieferbeziehungen innerhalb der Europäischen Union, bei denen der Gesetzgeber bereits auf einschlägige Rechtsprechung des EuGH hat reagieren müssen.
Inhalt:
Die Kommentierung Außensteuerrecht von Wassermeyer/Baumhoff/Schönfeld liegt in bereits 70. Ergänzungslieferung zum Rechtsstand 2013 vor. Der im Verlag Otto-Schmidt erschienene Kommentar ist in vier Bände aufgeteilt.
Band eins enthält eine Übersicht der zwölf namhaften Autoren, ein Gesamtliteraturverzeichnis sowie eine Abbildung der relevanten Rechtsvorschriften: Außensteuergesetz (AStG), §§ 90, 162 Abgabenordnung (AO), §§ 2a, 3 Nr. 41, 34c und 34d Einkommensteuergesetz (EStG), §§ 1-13 FVerlV, §§ 1-8 GAufzV. Ferner ist eine Kommentierung zu § 1 AStG Berichtigung von Einkünften über knapp 600 Seiten sowie ein Anhang über die Besonderheiten der Abgrenzung von Einkünften aus Geschäftstätigkeiten im e-Business mit über 100 Seiten enthalten.
Mit dem zweiten Band sind die §§ 2 bis 8 des AStG kommentiert. Der Wohnsitzwechsel in niedrig besteuerte Gebiete mit den Folgen für die Einkommen- sowie Erbschaftsteuer sowie die Zwischenschaltung von Gesellschaften werden dabei genauso besprochen wie die Steuerpflicht inländischer Gesellschafter bei der Verlagerung von Einkünften auf sog. Zwischengesellschaften (Hinzurechnungsbesteuerung). Umfangreiche Gesetzesmaterialien bis zurück zur Einführung des AStG im Jahr 1972 vervollständigen die Kommentierung.
Band drei kommentiert weitere Besonderheiten der Hinzurechnungsbesteuerung (§§ 9 bis 14 AStG), wie etwa die Besteuerung bei gemischten Einkünften, der Anrechnung ausländischer Steuern sowie den Umgang mit sog. nachgeschalteten Zwischengesellschaften. Weiter werden an dieser Stelle die Behandlung von Familienstiftungen, die besonderen Mitwirkungspflichten zur Sachverhaltsaufklärung sowie die speziellen verfahrensrechtlichen Vorschriften zur gesonderten Feststellung der hinzurechnungspflichtigen Einkünfte dargestellt.
Der vierte Band geht auf die o.g. Vorschriften des Einkommen- sowie Körperschaftsteuergesetzes ein. Umfassende Stichwortverzeichnisse am Ende ermöglichen den Einstieg in die Kommentierung anhand von zahlreichen Schlagwörtern.
Empfehlung:
Die Kommentierung Außensteuerrecht von Wassermeyer/Baumhoff/Schönfeld (Hrsg.) ist als Standardkommentar zum deutschen Außensteuergesetz zu bezeichnen. Neben der tiefgehenden Kommentierung sämtlicher Paragraphen des AStG sowie der relevanten Passagen des EStG/KStG ist die Darstellung der maßgeblichen Gesetzesmaterialien beeindruckend. Letzere gehen dabei zurück bis in das Jahr der erstmaligen Einführung des AStG und ermöglichen so eine zuverlässige Recherche zu jeder sich stellenden Rechtsfrage im Außensteuerrecht. Der Großkommentar ist für alle empfehlenswert, die regelmäßig schwierigste internationale Steuerfälle bearbeiten müssen.
Außensteuerrecht
Kommentar: Flick, Wassermeyer, Baumhoff, Schönfeld
Wassermeyer, Baumhoff, Schönfeld (Hrsg.)
Loseblattsammlung (4 Bände), 5.352 Seiten
70. Ergänzungslieferung, erschienen 2013 im Verlag Dr. Otto-Schmidt, Köln
ISBN: 978-3-504-26041-5