Kontext:
Durch die zunehmende Vermögenskonzentration in Deutschland und die damit einhergehenden Erbschaft- und Schenkungsteuerbelastungen gewinnt auch die Ausgestaltung von Rechtsgeschäften unter Lebenden sowie Verfügungen von Todes wegen immer mehr an Bedeutung. Hierbei gilt es, eine Vielzahl an Fallstricken wie beispielsweise Pflichtteils(ergänzungs)ansprüche oder die Abstimmung von Gesellschaftsvertrag und Testament zu beachten. Der auf dem Gebiet der Erb- und Schenkungsrecht tätige Praktiker benötigt somit für seine tägliche Arbeit ein Handbuch, das sämtliche Grundlagen und Gestaltungsmittel für Verfügungen von Todes wegen und vorbereitende Erbfolgemaßnahmen aufzeigt.
Inhalt:
Das Werk Handbuch der Testamentsgestaltung von Nieder/Kössinger/Kössinger ist in insgesamt sechs Teile untergliedert.
Im ersten Teil werden Überlegungen vor der Gestaltung von Verfügungen von Todes wegen vorgestellt. Hierzu wird zunächst die gesetzliche Erbfolge aufgezeigt, um dann Grenzen erbrechtlicher Gestaltungsfreiheiten zu erläutern. Des Weiteren werden Grundzüge des Erbschaftsteuerrechts und internationalen Erbrechts beschrieben.
Teil zwei des Handbuchs widmet sich den erbrechtlichen Gestaltungsmitteln. Anfangs werden Ausführungen zu den Zuwendungen des Nachlasses gemacht, um dann Gestaltungen zur Erhaltung des Nachlasses für Endbedachte aufzuzeigen. Im weiteren Verlauf werden erbrechtlich bindende Verfügungen von Todes wegen sowie Möglichkeiten zu deren Beseitigung erläutert. Des Weiteren wird dargestellt, welche Auswirkungen sich durch Rechtsgeschäfte unter Lebenden auf die erbrechtlichen Bindungswirkungen ergeben können. Schließlich zeigen die Autoren auf, welche Einflussmöglichkeiten der Erblasser über seinen Tod hinaus hat und wie Verfügungen von Todes wegen widerrufen oder aufgehoben werden können.
Der dritte Teil des Handbuchs stellt dar, wie Verfügungen von Todes wegen zu gestalten sind: Form, Formulierung und Aufbau.
Im vierten Teil werden vorbereitende Erbfolgemaßnahmen mittels Rechtsgeschäften unter Lebenden aufgezeigt. Dies betrifft zum einen Verträge mit und unter künftigen Erben sowie gesellschaftsvertragliche Nachfolgeklauseln.
Teil fünf beschäftigt sich mit verschiedenen Fallgruppen von Gestaltungsmöglichkeiten von Todes wegen. Hierunter fallen zum einen Regelungstypen aus dem Privatbereich, zum anderen typische Regelungsziele des Erblassers im Unternehmensbereich.
Im letzten und sechten Teil des Handbuchs werden Möglichkeiten aufgezeigt, die Erbfolge nach dem Erbfall zu beeinflussen. Dies beinhaltet die Themenbereiche Auslegung und Anfechtung von Verfügungen von Todes wegen sowie die Ausschlagung der Erbschaft.
Empfehlung:
Das Werk Handbuch der Testamentsgestaltung von Nieder/Kössinger/Kössinger erläutert umfassend, theoretisch fundiert und dennoch praxisnah sämtliche gängign erbrechtlichen Gestaltungsmittel. Dem Praktiker wird somit ein Werk an die Hand gegeben, das ihn bei der täglichen Testamentsgestaltung unterstützt. Die langjährige Berufserfahrung der Autorenschaft findet sich in dem Handbuch der Testamentsgestaltung wieder. Es lebt von einer Vielzahl von Formulierungshilfen, umfangreichen Hinweisen auf Rechtsprechung und Sekundärliteratur sowie einer durchdachten Strukturierung. Das Handbuch richtet sich in erster Linie an Notare, Rechtsanwälte und Steuerberater. Es ist uneingeschränkt zu empfehlen und sollte zum Inventar eines jeden Nachfolgeberaters gehören.
Handbuch der Testamentsgestaltung
Nieder, Kössinger, Kössinger
Hardcover, 1.100 Seiten
4. Auflage, erschienen 2011 im Verlag C.H. Beck, München
ISBN: 978-3-406-61892-5