Kontext:
Das Ausscheiden von Gesellschaftern aus Personen- oder Kapitalgesellschaften ist in der Beratungspraxis eine besondere Situation, bei der insbesondere die Abfindungsregelungen des Ausscheidenden häufig zu Streitigkeiten innerhalb des Gesellschafterkreises führen. Ein Aspekt ist hierbei auch die zeitliche Divergenz zwischen dem Bewertungsstichtag und dem Ausscheiden aus der Gesellschaft.
Inhalt:
Die Dissertation Die Inkongruenz zwischen Bewertungsstichtag und Abfindung ausgeschlossener Gesellschafter von Michael Wilhelm Weber wurde an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Passau verfasst. Die Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert, wobei die Einführung in die Problematik mit Begriffsdefinitionen und die Erläuterungen zum Gang der Untersuchung in Kapitel eins in Kürze dargelegt sind. Kapitel zwei beschäftigt sich mit den Grundlagen der Anteils- und Unternehmensbewertung. Es werden hiebei ausgehend von den normativen Vorgaben des Verfassungs- sowie des Anteils- und Unternehmensbewertungsrechts die personelle subjektive Bewertungsperspektive der Gesellschafter sowie von Dritten erklärt. Der Unternehmensbewertungsstichtag, die sog. Wurzeltheorie und dezidierte Erläuterungen zu den Bewertungsverfahren, insbesondere dem Ertragswertverfahren, bilden hierbei den Schwerpunkt des Kapitels.
Mit dem dritten Kapitel werden die gesetzlichen Vorgaben zum Ausscheiden aus einer offenen Handelsgesellschaft (OHG) sowie die Phase zwischen dem Ausscheiden und der Abfindungszahlung mit Hinweis auf eine bestehende Zinslücke aufgezeigt. In gleicher Weise gehen die beiden folgenden Kapitel auf die Rechtslage beim Ausscheiden aus einer GmbH sowie AG ein.
Kapitel sechs fasst die Ergebnisse zusammen und schlägt einen einheitlichen Lösungsansatz zur Regelung durch den Gesetzgeber vor. Der Rechtsstand der Arbeit entspricht dem Anfang 2012.
Empfehlung:
Die Dissertation Die Inkongruenz zwischen Bewertungsstichtag und Abfindung ausgeschlossener Gesellschafter von Weber geht auf einen Aspekt des Gesellschaftsrechts ein, der in der Unternehmenspraxis von Personen- und Kapitalgesellschaften immer wieder zu Streitigkeiten im Gesellschafterkreis führt. Die Arbeit leistet durch die gelungene Gliederung und fundierte Recherche einen wichtigen Beitrag zum Stand der Forschung und bietet Anregungen für den Gesetzgeber zur Rechtsfortschreibung.
Die Inkongruenz zwischen Bewertungsstichtag und Abfindung ausgeschlossener Gesellschafter
Weber
Hardcover, 327 Seiten
Dissertation, erschienen 2013 im Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-631-63963-4